Befahrung Aus der Bergmannssprache übernommener Sammelbegriff für das Begehen unterirdischer Räume. Das kann naturgemäß das normale Gehen, aber auch das Durchkriechen engster Bereiche, das Ab- und Aufsteigen in Schächten, das Schwimmen und letztlich sogar das Höhlentauchen umfassen.
Exkursion Bezeichnung für Termine, bei denen die Gruppe ins Gelände aufbricht, sei es zur Höhlensuche oder zu speziellen Arbeiten in schon bekannten Höhlen. Das Ziel von Exkursionen sind fachliche Ergebnisse.
Geotop(e) " … sind an der Erdoberfläche erkennbare oder von dieser aus zugängliche Teile der Geosphäre, die räumlich begrenzt und im geowissenschaftlichen Sinne von ihrer Umgebung klar unterscheidbar sind. Geotope können durch anthropogene Maßnahmen und durch natürliche Prozesse in ihrer Existenz gefährdet sein; ihr Verlust ist in der Regel unersetzbar.

Geotope können wegen ihrer Eigenart (stoffliche Beschaffenheit, Gefüge, Form, Geschichte, Fossilinhalt, landschaftsökologische und kulturhistorische Bedeutung), wegen ihrer Schönheit oder Seltenheit erhaltenswert und schutzwürdig sein“ (WIEDENBEIN 1993).
Die Öffentlichkeit achtet aktuell meist nur auf Biotope, aber die sind oft ersetzbar, ein abgeschlagener Tropfstein niemals!
Höhle Auf natürliche Weise im Gestein entstandener Hohlraum, der vom Menschen begehbar ist und mindestens eine Länge von 5 m besitzt. Analog gilt das für Schächte ab einer Tiefe von 5 m.
Höhlenkataster, der Materielle Form der Archivierung möglichst sämtlicher Informationen zu den Höhlen eines Gebietes. Es wird zu jeder untersuchten und gemeldeten Höhle eine Akte angelegt.

Kernstück ist das sog. Katasterblatt, dessen Frageschema von der Lagebeschreibung, über die Schilderung der Höhlenform, ihrer Entstehungsweise, Biologie und Geologie bis hin zu den Publikationen über diese Höhle reicht. Selbstverständlich gehören zu den Dokumenten auch Höhlenpläne, GPS-Daten, Fotos und Exkursionsberichte. Die Katasterführer arbeiten pro deutschem Bundesland / Höhlengebiet meist auf privater Basis, ihr Material ist folglich nur bedingt der Öffentlichkeit zugänglich.
Kataster-Nummer Unverwechselbare, jeder in den Kataster aufgenommenen Höhle zugeordnete alphanumerische Bezeichnung. Für Mitteldeutschland (Südharz, Kyffhäuser, Thüringen, Sachsen) findet nach einem Vorschlag von WINKELHÖFER eine Kombination von (Meßtischblatt-Nummer), Gebietskürzel (z. B. KY = Kyffhäuser; KÖ = Königstein, TB = Thüringer Becken) und einer fortlaufend vergebenen Zahl Anwendung.

So liegt die älteste bekannte Höhle im Harz auf dem Meßtischblatt 4231 und hat als Rübeländer BAUMANNSHÖHLE die Kataster-Nummer RÜ-01. Die BAUMANNHÖHLE in der Sächsischen Schweiz hat die Nr. KÖ-16 und liegt auf dem Meßtischblatt 5050.
Mischungskorrosion Chemisch-physikalischer Vorgang, bei dem sich mehrere mit Kalk gesättigte Lösungen unterschiedlicher Temperatur vermischen, wobei es wegen der Nichtlinearität der Sättigungskurven zu einem neuerlichen Potential an Lösungskraft kommt.

Das kann Ursache für die Bildung von Hohlräumen beim Zusammentreffen von Höhlenbach und Kluftwasser sein. Dieses Wissen revolutioniert die Möglichkeiten der Erklärung unterirdischer Räume seit 1961.
Montanarchäologie Forschungszweig, der sich in umfassender Weise mit der Erkundung nicht mehr für die Mineral- und Gesteinsgewinnung genutzter Bergwerksanlagen befaßt. Dazu gehören z. B. sowohl historische technische Anlagen wie auch sekundäre Mineralbildungen und Fledermausquartiere. Sehr alte Bergwerke gleichen sich zunehmend den (Natur-) Höhlen an.
Sandsteinhöhlen Sammelbezeichnung für Höhlen, deren „Muttergestein“ ein Sandstein ist. Die Genese der Höhlen kann sowohl mechanischer Art (Trümmerhöhlen nach Felsbewegungen), als auch erosiver und korrosiver Art sein (siehe Sandsteinkarst), wobei also die Wirkung von unterirdischen Wässern eine erhebliche Rolle spielt.
Sandsteinkarst,
SiO2- Karst, Quarzitkarst
Spezifische Form der Verkarstung einer Landschaft durch Auflösung der Quarz- (= Kieselsäure) Komponente entsprechender Sedimentgesteine. Das Wissen ermöglicht moderne Erklärungen zur Entstehung von Sandstein- und Quarzithöhlen, die im tropischen Karst (Simas de Sarisariñama / Venezuela) als gigantische Schachthöhlen bis in 350 m Tiefe reichen.

In Sachsen gibt es „nur“ Klufthöhlen von über 40 m Tiefe, die zunächst „tektonisch“ ausschauen, aber durch Tiefenverkarstung (mit dazugehörigen Karstquellen im Talgrund) verursacht wurden
Sinter (Sammelbegriff Speleothem ) Mineralische Ausscheidungen aus Höhlenwässern, die sich als sekundäre Gebilde in Höhlen ablagern (Stalaktiten, Stalagmiten, Stalagnaten, Sinterdecken, Höhlenperlen u. a. m.). Am bekanntesten sind Kalktropfsteine, man kennt aber auch Gipstropfsteine, Kieselsäure-Tropfsteine (in Sandsteinhöhlen!) und könnte schließlich das Höhleneis hier mit eingliedern, falls man das Wasser als Mineral betrachtet.
Speläoalpinismus Sammelbegriff für sportlich-technische Bewegungsformen, die der Überwindung von Höhenunterschieden unter der Erde dienen.
So werden die Schächte längst weniger mit Stahlseilleitern, als vielmehr mittels Abseilen überwunden.

Für das Wiederaufsteigen gibt es als spezielle Ausrüstungsteile paarweise die sogenannten Steigklemmen. Deren Entwicklung revolutionierte die Speläologie und ermöglicht mittlerweile, Schachthöhlen in Richtung 2000m (in sich gestuften) Höhenunterschied anzugehen.
Speläologie [spelaion (griech.) = Höhle] … [Spelunke (dt.) = hä?]

Seit etwa 1890 der internationale Fachbegriff für Höhlen- und Karstkunde , jene Gruppenwissenschaft, die sich in Geo-, Bio-, Meteoro-, Anthropospeläologie, in Angewandte, Historische und Technische Höhlenkunde gliedert. Die Regionale Speläologie sammelt das Wissen spezifisch zu den Höhlengebieten der Erde.

Nur in Rumänien ist der verkürzte Begriff Speologie üblich.
Verkarstung, Karst Gesamtheit der geomorphologischen und hydrologischen Erscheinungen, wie sind in Gebieten auftreten, in denen vom Wasser lösliche Gesteine oberflächlich oder in der Tiefe vorkommen (nackter bzw. bedeckter Karst). Der Begriff stammt aus dem Slowenischen („kras“).

Am deutlichsten sind Karstgebiete an Höhlen, unterirdisch zirkulierenden Wässern, Karstquellen, Dolinen, Karren und Felskesseln identifizierbar. Als verkarstende Gesteine gelten in der Reihenfolge ihrer Löslichkeit Salze, Anhydrit / Gips, Kalksteine und Quarzgesteine (Sandstein, Quarzite).